What’s new in Liver Imaging (German) – September 2020

5 Jahren ago

 

HCC

 

Diagnostische Performance des LI-RADS Treatment Response Algorithmus beim hepatozellulärem Karzinom: Verwendung von Zusatzmerkmale in der MRT im Vergleich zur Kontrastmittelanreicherung bei CT und MRT

Park, S., Joo, I., Lee, D. H., Bae, J. S., Yoo, J., Kim, S. W., & Lee, J. M. (2020).

Diagnostic performance of LI-RADS treatment response algorithm for hepatocellular carcinoma: adding ancillary features to MRI compared with enhancement patterns at CT and MRI.

Radiology, 192797.

https://doi.org/10.1148/radiol.2020192797

Fragestellung: Vergleich der diagnostischen Genauigkeit von Zusatzmerkmalen (ancillary features, AF) in der MRT zur Kategorie Anpassung mit dem LR-TR-Schema in CT und MRT bezüglich Erkennung der Tumorviabilität.

Methodik: Retrospektive Studie zwischen 2014 und 2017 mit 138 Patienten mit HCC, die mit LRT behandelt wurden, gefolgt von chirurgischer Resektion oder Lebertransplantation. Jeder behandelten Observation wurde eine Kategorie zur Beurteilung des Behandlungsanprechens auf Grundlage des LR-TR-Schemas in CT und MRT und ebenso nach dem MRT-modifizierten TR-Schemas mit der Anwendung von MRT-AFs zum Kategorie Anpassung zugewiesen.

Ergebnisse: Die Sensitivität und Spezifität für die Vorhersage der Tumorviabilität waren 73% und 90% für CT LR-TR vital und 76% und 83% für MRT LR-TR vital. MRT-modifizierte TR vital Kategorien hatte eine höhere Sensitivität (84%) als CT oder MRT LR-TR-fähige Kategorien, ohne Unterschied in der Spezifität.

Schlussfolgerung: Die Anwendung von MRT-AFs im LI-RADS TR-Schema führte zu einer höheren Sensitivität und keiner Änderung der Spezifität im Vergleich zur alleinigen Beurteilung der CT- oder MRT Kontrastmittelanreicherung für die Vorhersage pathologisch verifizierter Tumorviabilität.

Implikationen: Angesichts der erhöhten Sensitivität des LI-RADS TR-Schemas durch die ergänzenden MRT-AF könnte die nächste Aktualisierung von LI-RADS die optionale Verwendung von MRT-AFs für eine verbesserte Diagnosegenauigkeit beinhalten.

 

Anwendung von Zusatzmerkmalen des LI-RADS-Schemas Version 2018 zur Hochstufung von LR-4 auf LR-5 bei kontrastmittelverstärktem MRT mit Gadoxetsäure

Lee S, Kim SS, Bae H, Shin J, Yoon JK, Kim MJ.

Application of Liver Imaging Reporting and Data System version 2018 ancillary features to upgrade from LR-4 to LR-5 on gadoxetic acid-enhanced MRI [published online ahead of print, 2020 Aug 18].

Eur Radiol. 2020;10.1007/s00330-020-07146-4.

https://doi.org/10.1007/s00330-020-07146-4

Schlüsselwörter: Kontrastmittel; Diagnose; Leber-Neoplasmen; Magnetresonanztomographie; Sensitivität und Spezifität.

Fragestellung: Können wir MRT Zusatzmerkmale (ancillary features, AF) verwenden, um LR-4 Observationen auf LR-5 hochzustufen?

Methodik: Die diagnostische Genauigkeit des mittels AF hochgestuften LR-5 Kategorie (=modifizierte LR-5 Kriterien) wurde mit der Standard-LR-5-Kategorie verglichen. Dies war eine retrospektive Studie an 280 Patienten mit hohem Risiko für HCC, die sich zwischen 2015 und 2017 einer Gd-MRT unterzogen wurden. Unabhängig signifikante AFs wurden identifiziert. Modifizierte LR-5 Kriterien wurden entwickelt, indem unabhängig signifikante AFs mit LR-4 (basierend auf Hauptmerkmalen) kombiniert wurden. Sensitivität und Spezifität der diagnostischen Kriterien wurden verglichen.

Ergebnisse: Vier AFs (geringe bis moderate T2-Hyperintensität, Hypointensität in der hepatobiliären Phase, Kapsel ohne Kontrastmittelanreicherung und Mosaikarchitektur) waren unabhängig voneinander signifikante Merkmale für die Diagnose von HCC. Diese modifizierten LR-5 Kriterien erhöhten die Sensitivitäten signifikant (69,4-76,9%) im Vergleich zur Standard-LR-5 Kriterien (66,2%), während die Spezifitäten keine signifikanten Unterschiede zeigten.

Schlussfolgerung: Unabhängig voneinander signifikante AFs können verwendet werden, um Observationen von LR-4 auf LR-5 hochzustufen. Dabei verbessert sich die Sensitivität, ohne die Spezifität von Gd-MRT zu beeinträchtigen.

Implikationen: Seit der ersten Version der LI-RADS-Kriterien wird die LR-5 Kategorie nur basierend auf Hauptmerkmalen (Major Features, MF) zugewiesen, und AFs können nicht verwendet werden, um Observationen von LR-4 auf LR-5 hochzustufen, um die hohe Spezifität von LR-5 für HCC beizubehalten. Diese retrospektive Studie liefert den Nachweis, dass bestimmte AFs verwendet werden können, um LR-4 Observationen mit verbesserter Sensitivität und gleichbleibender Spezifität auf LR-5 hochzustufen.

 

TECHNIKEN DER BILDGEBUNG

 

Kontrastmittelverstärkte Sonographie mit Schwefelhexafluorid und Perfluorbutan zur Diagnose des hepatozellulären Karzinoms bei Hochrisiko Patienten

Kang, H. J., Lee, J. M., Yoon, J. H., Lee, K., Kim, H., & Han, J. K. (2020).

Contrast-enhanced US with Sulfur Hexafluoride and Perfluorobutane for the Diagnosis of Hepatocellular Carcinoma in Individuals with High Risk.

Radiology, 200115.

https://doi.org/10.1148/radiol.2020200115

Fragestellung: Ist Perfluorbutan (PFB)-verstärkte Sonographie besser geeignet gegenüber Schwefelhexafluorid (SHF)-verstärkter Sonographie bei der Diagnose von HCC?

Methodik: Die diagnostische Performance von CEUS LI-RADS v2017 wurde bei der Verwendung von PFB als Kontrastmittel gegenüber SHF verglichen. Prospektive Studie an 59 Patienten mit hohem Risiko für HCC mit verdächtigen Leberbefunden (LR-3, LR-4, LR-5 und LR-M), die sich am selben Tag einer PFB- und SHF-verstärkter Sonographie unterzogen. Arterielle Hypervaskularisation (APH), Washout Zeit und Grad sowie Echogenität in der Kupffer-Phase wurden mit CEUS LI-RADS v2017 bewertet und kategorisiert. Die diagnostische Genauigkeit beider Techniken wurde verglichen.

Ergebnisse: APHE wurde mit beiden Kontrastmitteln identisch beobachtet. Spätes und mildes Washout waren häufiger mit PFB-verstärkten Sonographie. Die Washout Zeit für HCCs war

bei PFB-verstärkter Sonographie später als bei SHF-verstärkter Sonographie. Die Sensitivität war mit PFB-verstärkter Sonographie höher (79%) als bei SHF-verstärkter Sonographie (54%). Die Spezifität lag bei beiden bei 100%.

Schlussfolgerung: CEUS LI-RADS mit PFB hatte eine signifikant höhere Sensitivität im Vergleich zu SHF ohne Verringerung der Spezifität.

Implikationen: CEUS LI-RADS v2017 gilt derzeit für reine Blutpool-Kontrastmittel wie SHF, jedoch nicht für kombinierte Blutpool-/Kupffer-Zell-Kontrastmittel wie PFB. Obwohl PFB in den Vereinigten Staaten noch nicht für den Gebrauch bei Fragestellungen bzgl. der Leber zugelassen ist, zeigt sich eine bessere diagnostische Genauigkeit als die traditionell verwendete SHF. Die Implementierung der PFB-verstärkten Sonographie in den Vereinigten Staaten könnte in naher Zukunft notwendig sein.

 

CEUS-LI-RADS zur Diagnose des hepatozellulären Karzinoms: Eine Metaanalyse

Shin, J., Lee, S., Bae, H., Chung, Y. E., Choi, J. Y., Huh, Y. M., & Park, M. S. (2020).

Contrast-enhanced ultrasound liver imaging reporting and data system for diagnosing hepatocellular carcinoma: A meta-analysis.

Liver international: official journal of the International Association for the Study of the Liver, 10.1111/liv.14617.

https://doi.org/10.1111/liv.14617

Schlagworte: Diagnose; Leberneoplasmen; Mikroblasen; Sensitivität und Spezifität; Ultraschall.

Fragestellung: Welche diagnostische Leistung hat kontrastmittelverstärkte Sonographie (CEUS) LR-5 Kategorie für HCC?

Methodik: Die diagnostische Leistung der CEUS LR-5 Kategorie und der Anteil der HCC in jeder CEUS LI-RADS Kategorie wurden evaluiert. Meta-Analyse von 11 Studien, darunter insgesamt 5535 Observationen, von denen 3983 HCC waren. Das Random-Effects-Modell wurde verwendet, um zusammenfassende Schätzungen der diagnostischen Leistung der CEUS LR-5 Kategorie und der gepoolten Anteile von HCCs in jeder CEUS LI-RADS Kategorie zu bestimmen. Das Risiko von Bias und Bedenken in Bezug auf die Anwendbarkeit wurden evaluiert.

Ergebnisse: Die gepoolte Sensitivität und Spezifität der CEUS LR-5 Kategorie für die Diagnose von HCC betrug 69% bzw. 92%.  Die gepoolten Anteile an HCCs betrugen 0% für LR-1, 1% für LR-2, 26% für LR-3, 77% für LR-4, 97% für CEUS LR-5 und 57% für LR-M.

Schlussfolgerung: Die Kategorie LR-5 zeigte eine moderate Sensitivität und eine hohe Spezifität für die Diagnose des HCC.

Implikationen: CEUS LI-RADS kann ohne Bedenken zur Diagnose von HCC verwendet werden.

 

LEBER: GRUNDLAGENWISSENSCHAFT

 

Beurteilung von Hepatitis und Fibrose mit Gd-EOB-DTPA MRT bei Hunden.

Tanaka, T., Nishida, H., Mie, K., Yamazaki, H., Lin, L. S., & Akiyoshi, H. (2020).

Assessment of hepatitis and fibrosis using Gd-EOB-DTPA MRI in dogs. Veterinary record open, 7(1), e000371.

https://doi.org/10.1136/vetreco-2019-000371

Schlagworte: Gadolinium; hepatozelluläres Adenom; hepatozelluläres Karzinom; Leberfunktion; Magnetresonanztomographie (MRT); noduläre Hyperplasie.

Fragestellung: Korreliert die Kontrastmittelaufnahme in der Gd-EOB-DTPA MRT mit der Leberfunktion bei Hunden?

Methodik: Relative Signalintensitäten (RSI) des Ductus choledochus und der Gallenblase wurden berechnet und ihre Beziehung zu den biochemischen Parametern der Leberfunktion bewertet. Relative-Kontrastmittelaufnahme-Indices (RCEI) der Leber wurden berechnet und Unterschiede zwischen normgerechter und pathologischer Leber evaluiert.

Retrospektive Studie an 16 Hunden mit histologisch nachgewiesener Lebererkrankung (HCC, noduläre Hyperplasie, hepatozelluläres Adenom, Leberfibrose und Hepatitis). Mittlere SI in der Leber wurde während der hepatobiliären Phase berechnet und als repräsentative SI für das hepatische Parenchym verwendet. Die Beziehung zwischen diesen Indizes und biochemischen Markern der Leberfunktion wurden evaluiert. Diese Marker beinhalteten Gesamtbilirubin, Alanintransaminase, alkalische Phosphatase und Albumin.

Ergebnisse: Die RSI zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen Hunden ohne und mit einer histopathologischen Diagnose einer Lebererkrankung, obwohl diese signifikant mit Albumin bei Hunden mit einer histopathologischen Diagnose einer Lebererkrankung korrelierten (ρ=0,57). RCEI waren im normalen Lebergewebe signifikant höher als bei Lebern mit Hepatitis/Fibrose und HCC, nicht aber bei nodulärer Hyperplasie und hepatozellulärem Adenom.

Schlussfolgerungen: Die RSI des Ductus choledochus und der Gallenblase korreliert mit dem Albuminwert bei Hunden mit Lebererkrankungen. RCEI in der hepatobiliären Phase in der normalen Leber waren höher als bei Hepatitis oder Fibrose.

Schlussfolgerung: Gd-EOB-DTPA MRT kann bei der Beurteilung von Hepatitis und Leberfibrose bei Hunden potenziell nützlich sein. Weitere Studien sind jedoch erforderlich mit anschließender Validation am Menschen.

References
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