What’s new in Liver Imaging (German) – August 2020

5 Jahren ago

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HCC

 

CT- und MRT-Liver Imaging Reporting and Data System Version 2018 für hepatozelluläre Karzinome: Eine systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse

Lee S, Kim Y-Y, Shin J, et al. J Am Coll Radiol [Internet]. Elsevier; 2020 [cited 2020];0.

Available from: https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S154614402030644X

Schlüsselwörter: LI-RADS, diagnostischer Wert, CT, MRT, HCC

Klinische Frage: Wie gut werden HCCs mittels LI-RADS erkannt?

Was wurde gemacht: LI-RADS v2018 wurde hinsichtlich der diagnostischen Genauigkeit bezüglich HCC-Nachweises innerhalb jeder LI-RADS-Kategorie (LR-1, LR-2, LR-3, LR-4, LR-5) im CT und MRT untersucht.

Wie wurde dies durchgeführt: Retrospektive Datenbanküberprüfung von MEDLINE, Embase und Scopus nach Studien, die über die diagnostische Genauigkeit von LI-RADS v2018 für die Diagnose von HCCs berichten. Es wurde eine Metaanalyse von 14 Studien durchgeführt.

Ergebnisse: 2709 Leberläsionen mit insgesamt 1841 HCC Fällen. LR-5 wies eine Sensitivität von 70% und eine Spezifität von 91% auf. Keine HCCs in der LR-1 und LR-2 Kategorie, 31% HCCs in der LR-3, 64% HCCs in der LR-4, 95% HCCs in der LR-5, 54% in der LR-TIV und 33% in der LR-M Kategorie.

Schlussfolgerung: Eine höhere LR-Kategorie korrespondierte mit einem erhöhten HCC- Prozentsatz. Die LR-5-Kategorie von LI-RADS v2018 weist eine moderate Sensitivität und hohe Spezifität für die Diagnose von HCCs auf.

Bedeutung: Die Verwendung von LI-RADS v2018 für die Beurteilung von Leberläsionen zeigt einen hohen diagnostischen Wert, jedoch gibt es noch Potenzial für Verbesserungen.

 

Die Kategorisierung in LI-RADS 4 oder 5 ist für die Entscheidungsfindung nicht unbedingt klinisch relevant: Eine prospektive Kohortenstudie

Pinero F, Thompson MA, Telli FD, et al. Annals of Hepatology [Internet]. Elsevier; 2020 [cited 2020];0.

Available from: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1665268120300685?via%3Dihub

Schlüsselwörter: LI-RADS, diagnostischer Wert, CT, MRT, HCC

Klinische Frage: Was ist der klinische Nutzen von LI-RADS in Lateinamerika?

Was wurde gemacht: Die LI-RADS-Kategorien wurden mit histopathologischen Befunden von Lebertransplantat-Explantaten in einem Studienzentrum in Argentinien verglichen.

Wie wurde dies durchgeführt: Prospektive Studie zwischen 2012-2018 mit 130 Patienten mit HCC, die auf der Warteliste für eine Lebertransplantation standen. Die CT oder MRT LI-RADS-Kategorien der Indexläsion (major nodule, NOD1) wurden mit den Befunden der Explantatpathologie verglichen.

Ergebnisse: Von den Patienten mit LR-3 NOD1 hatten 50% ein HCC. Von den Patienten mit LR-4 NOD1 hatten 89% ein HCC, von denen wiederum 11% eine mikrovaskuläre Invasion aufwiesen. Außerdem hatten 77% der Patienten mit LR-5 NOD1 ein HCC, von denen 17% eine mikrovaskuläre Invasion aufwiesen.

Schlussfolgerung: Zwischen LR-4 und LR-5 wurden keine signifikanten Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit eines HCC beobachtet. Insgesamt war LI-RADS eine nützliche Methode.

Bedeutung: Während die meisten publizierten LI-RADS-Studien, unter anderem auch die im vergangenen Monat publizierte Metaanalyse von Lee et al., einen zunehmenden HCC-Anteil mit höherer LR-Kategorie zeigen, war dies bei der Untersuchung von Transplantationspatienten in der monozentrischen Studie in Argentinien nicht der Fall. Angesichts dieser Resultate sollten LR-4 Läsionen ernstgenommen werden da sich diese häufig als HCCs erweisen.

 

Hepatoblastom, hepatozelluläres Karzinom und andere hepatische Neoplasien in pädiatrische Patienten: Konsensempfehlungen zur Bildgebung seitens der American College of Radiology Pediatric Liver Reporting and Data System (LI-RADS) Arbeitsgruppe

Schooler GR, Squires JH, Alazraki A, et al. Radiology [Internet]. Radiological Society of North America ; 2020 [cited 2020];200751.

Available from: http://pubs.rsna.org/doi/10.1148/radiol.2020200751

Schlüsselwörter: MRT, HCC, CEUS, CT, diagnostischer Wert

Klinische Frage: Wie können wir die Leberbildgebung von pädiatrischen Patienten mit Verdacht auf Leberneoplasmen standardisieren?

Was wurde gemacht: Es wurde eine „Pädiatrische Arbeitsgruppe“ innerhalb der ACR LI-RADS-Gruppe eingerichtet, die einen Konsens bezüglich Empfehlungen zur Bildgebung und eine Anleitung zur Interpretation und Berichterstattung bezüglich bildgebender Befunde von pädiatrischen Leberläsionen erarbeitet hat.

Wie wurde dies durchgeführt: 11 Radiologen mit subspezialisierter Fachkompetenz in pädiatrische Leberbildgebung kamen mittels eines systematischen, standardisierten Wertungssystems zu einem Konsens bezüglich der in diesem Artikel dargestellten Empfehlungen.

Ergebnisse: Die Empfehlungen bezüglich des Einsatzes von kontrastmittelverstärktem Ultraschall (CEUS), des Einsatzes der MRT mit verschiedenen MRT-Protokollen, des Einsatzes der CT und der Rolle der Biopsie wurden gemeinsam vereinbart und in diesem Artikel dargelegt.

Schlussfolgerung: Eine Reihe von Richtlinien und Empfehlungen für die Bildgebung bei pädiatrischen Patienten mit Verdacht auf Hepatoblastom oder auf hepatozelluläres Karzinom sind nun verfügbar, zusammengestellt von dieser subspezialisierten Einheit der ACR LI-RADS-Gruppe.

Bedeutung: Wenn bei einem pädiatrischen Patienten ein Verdacht auf ein hepatozelluläres Karzinom oder Hepatoblastom besteht, ist es hilfreich, sich auf diese Leitlinien zu beziehen, um sicherzustellen, dass die erforderlichen diagnostischen Schritte korrekt durchgeführt werden.

 

TECHNIKEN DER LEBERBILDGEBUNG

 

Radiographics Update: Kontrastmittelverstärkter US zur Diagnose fokaler Leberlässionen

Burrowes DP, Medellin A, Harris AC, et al. Radiographics [Internet]. Radiological Society of North America; 2017 [cited 2020];37:1388–1400.

Available from: https://pubs.rsna.org/doi/10.1148/rg.2020200109

Schlüsselwörter: CEUS, diagnostischer Wert, LI-RADS

Klinische Frage: Wie kann ein Algorithmus zur Bewertung von fokalen Leberläsionen bei erwachsenen Patienten auf der Grundlage von CEUS-LI-RADS 2017 erstellt werden?

Was wurde gemacht: Burrowes et al. erläutern, wie die Kontrastmittelanreicherung in HCCs und Vorläuferläsionen variieren können, je nachdem, wie sich die Blutversorgung während des Prozesses der Hepatokarzinogenese verändert. Sie korrelierten die bildgebenden Befunde verschiedener Leberläsion mit den CEUS-LI-RADS-Kategorien. Dies erfolgte zur Aktualisierung des früheren, im Jahre 2017 von Burrowes et al veröffentlichten Algorithmus, der sich nur mit der Frage befasst, wie maligne von nichtmalignen Leberläsionen unterschieden werden können.

Bedeutung: CEUS-LI-RADS kann zur Kategorisierung von verschiedenen Leberläsionen bei Patienten mit HCC-Risiko verwendet werden.

 

Contrast-Enhanced Ultrasound Liver Imaging Reporting and Data System (CEUS-LI-RADS) bei der Diagnose des hepatozellulären Karzinoms: Diagnostischer Wert und Interobserver-Übereinstimmung

Zhou H, Zhang C, Du L, et al. Ultraschall Med. 2020 Jul 8. doi:10.1055/a-1168-6321.

Available from: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32643777/

Schlüsselwörter: CEUS, diagnostischer Wert, LI-RADS

Klinische Frage: Wie zuverlässig ist das Contrast-Enhanced Ultrasound Liver Imaging Reporting and Data System (CEUS-LI-RADS)?

Was wurde gemacht: Die aufgrund der CEUS-Merkmale zugewiesene LI-RADS-Kategorie wurde mit den 2017 veröffentlichten China Liver Cancer Guidelines (CLCG) zur Diagnose von HCCs verglichen.

Wie wurde dies durchgeführt: Eine prospektive Studie mit 96 Hochrisikopatienten und 96 histologisch gesicherten Leberläsionen die einem CEUS unterzogen wurden. Bildgebende CEUS-Merkmale wurden erhoben. Anschließend ordneten sechs verblindete Radiologen den Läsionen einer CEUS-LI-RADS-Kategorie zu und die diagnostische Leistung von LR-5 und Interobserver-Übereinstimmung wurde berechnet.

Ergebnisse: LR-5 hatte eine Sensitivität von 39-64%, eine Accuracy von 53-71% und eine Spezifität von 93-100%. Die CLCG hingegen hatte eine höhere Sensitivität von 89-100%, eine Accuracy von 78-86%, aber eine deutlich geringere Spezifität von 29-64%. Man stelle eine mittelmäßige Interobserver-Übereinstimmung für CEUS-LI-RADS fest.

Schlussfolgerung: Die CEUS-LI-RADS Kategorie 5 weist eine hohe Spezifität, aber eine geringe Genauigkeit bei der Diagnose des HCC bei Hochrisikopatienten auf. Darüber hinaus ist die Interobserver-Übereinstimmung bezüglich der CEUS-LI-RADS nicht zufriedenstellend.

Bedeutung: Da die Interobserver-Übereinstimmung der CEUS-LI-RADS niedrig ist, kann dies zu einer verminderten Accuracy und Sensitivität in der Diagnose eines HCC führen.

 

Kontrastmittel-verstärkte Ultraschall-Algorithmen (CEUS-LIRADS/ESCULAP) für die nicht-invasive Diagnostik des hepatozellulären Karzinoms – Eine prospektive multizentrische DEGUM-Studie

Schellhaas B, Bernatik T, Bohle W, et al. Ultraschall Med. 2020 Jul 14. doi: 10.1055/a-1198-4874. Online ahead of print. PMID: 32663881 Clinical Trial. English.

Available from: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32663881/

Schlüsselwörter: CEUS, diagnostischer Wert, LI-RADS

Klinische Frage: Wie zuverlässig ist der kontrastmittelverstärkte Ultraschall (CEUS) für die nicht-invasive Diagnostik von HCC bei Hochrisikopatienten?

Was wurde gemacht: Die konventionelle CEUS-Befundung zum Untersuchungszeitpunkt (On-Site CEUS), die CEUS-Algorithmen ESCULAP (Erlanger Synopsis for Contrast-enhanced Ultrasound for Liver lesion Assessment in Patients at risk) und CEUS LI-RADS (Contrast-Enhanced UltraSound Liver Imaging Reporting and Data System) wurden hinsichtlich der diagnostischen Genauigkeit miteinander verglichen.

Wie wurde dies durchgeführt: Prospektive Studie mit 321 Patienten, die in 43 Zentren rekrutiert wurden. Alle Patienten hatten ein hohes Risiko für HCC mit histologisch nachgewiesener fokaler Leberläsion im B-Bild-Ultraschall.

Ergebnisse: Von den 93% der Patienten mit Zirrhose wiesen CEUS ESCULAP und On-Site CEUS mit 94% und 91% die höchste Sensitivität auf, während CEUS-LI-RADS mit 64% die niedrigste Sensitivität aufwies. CEUS-LI-RADS hatte jedoch die höchste Spezifität mit 79%, während on-site CEUS eine Spezifität von 65% aufwies und ESCULAP mit 51% die geringste Spezifität zeigte. CEUS-LI-RADS hatte den niedrigsten negativ prädiktiven Wert (NPW) von 34%, während On-Site CEUS und CEUS ESCULAP einen NPW von 63-67% aufwiesen. Der positiv prädiktive Wert (PPW) war mit rund 90% für alle Modalitäten hoch.

Schlussfolgerung: Insgesamt war CEUS präzise für die nicht-invasive Diagnostik von HCCs. Jedoch was die diagnostische Genauigkeit von On-Site CEUS nahezu gleichwertig mit den LI-RADS- und ESCULAP-Algorithmen.

Bedeutung: Für erfahrene CEUS Untersucher ist es womöglich nicht notwendig, die LI-RADS- oder ESCULAP-Algorithmen zu verwenden, um die diagnostische Genauigkeit von CEUS für HCCs zu erhöhen.

 

LEBER: GRUNDLAGENFORSCHUNG

 

Moderne MRT der Leberfibrose und deren Therapieansprechen in einem Rattenmodell für nichtalkoholische Steatohepatitis

Zhou IY, Clavijo Jordan V, Rotile NJ, et al. Radiology [Internet]. Radiological Society of North America (RSNA); 2020 [cited 2020];192118.

Available from: https://pubs.rsna.org/doi/abs/10.1148/radiol.2020192118

Schlüsselwörter: MRT, bildgebende Kontrastmittel, Fibrose, NASH

Klinische Frage: Gegenwärtig ist die Leberbiopsie der Goldstandard für die Diagnose von nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH). Wie akkurat können wir die Fibrose und das Therapieansprechen mithilfe von nicht-invasiver Bildgebung charakterisieren?

Was wurde gemacht: Rattenmodelle mit kontrollierter Diät und Behandlungsumgebung modellierten verschiedene Stadien der NASH und des Therapieansprechens. Diese wurden prospektiv für die Bildgebung und die histologische Befundung eingesetzt und anschließend zur Konstruktion von Modellen des prädiktiven Werts für moderne MRT-Techniken genutzt.

Wie wurde dies durchgeführt: Prospektive Untersuchung von 66 Rattenmodellen, die in 6 Gruppen mit unterschiedlicher Diät und Behandlung aufgeteilt wurden. Es wurde ein Protokoll erstellt, um vier Methoden der nicht-invasiven MRT-Bildgebung zu kombinieren, wobei die Elastographie-Sequenz, die T1-Sequenz und zwei zielgerichtete molekulare MRT-Kontrastmittel verwendet wurden: eine kollagenspezifisches Kontrastmittel (EP-3533) und eine Allysin-spezifische Fibrogenese Kontrastmittel (Gd-Hyd). Für jedes Rattenmodell wurde eine ROI-Analyse der gesamten Leber durchgeführt und mit den histologischen Ergebnissen nach Entnahme des Lebergewebes mithilfe von ROC-Analysekurven verglichen.

Ergebnisse: Die pathologischen Ergebnisse der Rattenmodellgruppen zeigten die erwünschten Befunde der verschiedenen Stadien der Fibrose, Steatose und des Therapieansprechens. Die ROC-Analyse zeigte, dass die kollagenspezifische MRT-Kontrastmittel am sensitivsten für den Nachweis einer initialen Fibrose (Kollagenakkumulation) war, während die Gd-Hyd Kontrastmittel am besten für den Nachweis und das Staging der Fibrinogenese (Krankheitsaktivität) geeignet war.

Bedeutung: Die zielgerichtete molekulare MRT kann nicht-invasive Alternativen zur Biopsie für die Diagnose und das Staging von NASH/Fibrose bieten, jedoch ist ein Sicherer Einsatzes dieser Kontrastmittel am Menschen noch nicht nachgewiesen.

 

References
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