What’s new in Genitourinary Imaging (German) – September 2020

5 Jahren ago
Neuartiges T2-Mapping zur Bewertung von Merkmalen von Zervixkarzinomen durch die Erstellung quantitativer T2-Karten und synthetischer morphologischer Bilder: Eine vorläufige Studie

Li S, Liu J, Zhang F, et al.

Novel T2 Mapping for Evaluating Cervical Cancer Features by Providing Quantitative T2 Maps and Synthetic Morphologic Images: A Preliminary Study [published online ahead of print, 2020 Aug 14].

J Magn Reson Imaging. 2020;10.1002/jmri.27297. doi:10.1002/jmri.27297

https://doi.org/10.1002/jmri.27297

Diese retrospektive Studie von Li et al. evaluiert die Nützlichkeit von quantitativen T2-Werten bei der Klassifizierung, Grading und Voraussage des Nachweises einer lymphovaskulären Invasion (LVSI) bei Patientinnen mit Zervixkarzinom. Die Gruppe evaluierte 63 Patientinnen mit histopathologisch gesichertem Zervixkarzinom mit T2-gewichteten Turbospinecho (TSE), diffusionsgewichteter echo-planarer Bildgebung und beschleunigter T2-Mapping-Sequenz. Die T2-Mapping-Sequenz lieferte sowohl quantitative T2-Maps („Karten“) als auch synthetische T2-gewichtete Bilder. Die synthetischen T2-gewichteten Bilder wurden aus den Werten der quantitativen T2-Maps generiert und mit konventionellen akquirierten T2-gewichteten Bildern verglichen. Die T2-Werte zwischen gut-/mässiggradig differenzierten Tumoren im Vergleich zu schlecht differenzierten Tumoren waren signifikant unterschiedlich (92,8 vs. 83,8 msec, p < 0,05).  Zusätzlich wiesen Tumoren mit LVSI auch niedrigere T2-Werte auf (82,2 vs 93,9 msec, p < 0,05). Die ADC-Werte variierten ebenfalls signifikant zwischen gut-/mässiggradig differenzierten und schlecht differenzierten Tumoren; sie waren jedoch für die Beurteilung der LVSI nicht nützlich. Die Gruppe weist darauf hin, dass die Fähigkeit des beschleunigten T2-Mappings zur Erstellung von T2-Karten und synthetischen T2-gewichteten Bildern sowie die Fähigkeit zur Vorhersage von LVSI dieses Verfahren zu einem nützlichen Instrument für die Beurteilung und das Staging von Zervixkarzinomen macht.

 

PET/MRT bei Zervixkarzinom: Zusammenhänge zwischen bildgebenden Biomarkern und Tumorstadium, Krankheitsverlauf und Gesamtüberleben

Shih IL, Yen RF, Chen CA, et al.

PET/MRI in Cervical Cancer: Associations Between Imaging Biomarkers and Tumor Stage, Disease Progression, and Overall Survival [published online ahead of print, 2020 Aug 14].

J Magn Reson Imaging. 2020;e27311. doi:10.1002/jmri.27311

https://doi.org/10.1002/jmri.27311

Shih et al. führten diese prospektive Studie mit 54 Patientinnen mit neu diagnostiziertem Zervixkarzinom durch, um die Zusammenhänge zwischen den Biomarkern der PET/MRT-Bildgebung und dem Tumorstadium, dem progressionsfreien Überleben und dem Gesamtüberleben zu untersuchen. Ein PET/MRT wurde auf einem 3T-MRT-Scanner mit diffusionsgewichteter Bildgebung bei b-Werten von 50 und 1000 durchgeführt. Zwei Radiologen haben unabhängig von einander die mittlere ADC (ADCmean), minimale ADC (ADCmin) sowie die maximale SUV (SUVmax), das metabolische Tumorvolumen (MTV) und die Gesamtglykolyse der Läsion (TLG) erfasst. Fortgeschrittene Tumoren (T-Stadium ≥ 1b2, M1, FIGO-Stadium ≥ IB3) und nodal-metastasierte Tumoren (N1) wiesen niedrigere ADCmin und hohe MTV, MTV/ADCmin auf, während fortgeschrittene Tumoren auch zusätzlich signifikant höhere TLG und TLG/ADCmin-Werte aufwiesen. SUVmax war ein unabhängiger Prädiktor für das progressionsfreie Überleben (hazard ratio [HR] = 4.57), während ADCmin ein unabhängiger Prädiktor für das Gesamtüberleben war (HR = 0.02). Die Gruppe kam zu dem Schluss, dass PET/MRT-Bildgebungs-Biomarker mit dem Tumorstadium und dem Überleben assoziiert sind.

 

Maschinelles Lernen (ML) bei der Radiomics Charcakterizierung von Nierenläsionen: Grundlagen, Anwendungen, Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen.

Kocak B, Kus EA, Yardimci AH, Bektas CT, Kilickesmez O.

Machine Learning in Radiomic Renal Mass Characterization: Fundamentals, Applications, Challenges, and Future Directions [published online ahead of print, 2020 Aug 12].

AJR Am J Roentgenol. 2020;1-9. doi:10.2214/AJR.19.22608

https://doi.org/10.2214/AJR.19.22608

Dieser Übersichtsartikel verschafft einen Überblick über den Einsatz von maschinellem Lernen (ML) und Deep Learning bei der Charakterisierung von Nierenläsionen. Der Artikel behandelt grundlegende Konzepte, aktuelle Anwendungen und Herausforderungen bei der Umsetzung des maschinellen Lernens bei der Charakterisierung von Nierenläsionen. Der Artikel beschreibt, dass die Verfügbarkeit vieler open-source, kostenloser und einfach zu benutzender verfügbarer Hilfsmittel welche die Schwelle gesenkt habten für den Einstieg in die Anwendung von ML in der Radiologie. Die derzeitigen Anwendungen der ML in der Charakterisierung von Nierenläsionen schließen die Unterschiedung bösartiger von aus gutartigen Läsionen, Bestimmung von Tumoraggressivität, Tumor-Subtypisierung und Radiogenomics ein. Die Autoren deuten an, dass der Aufbau und Einsatz grösserer Datensätze sowie neue Algorithmen die Toren zu unbegrenzten Möglichkeiten eröffnen werden, um das Forschungsfeld weiter voranzubringen.

 

System zur Erkennung von Prostatakarzinom mit multiparametrischer MRT

Mehralivand S, Harmon SA, Shih JH, et al.

Multicenter Multireader Evaluation of an Artificial Intelligence-Based Attention Mapping System for the Detection of Prostate Cancer With Multiparametric MRI [published online ahead of print, 2020 Aug 5].

AJR Am J Roentgenol. 2020;1-10. doi:10.2214/AJR.19.22573

https://doi.org/10.2214/AJR.19.22573

Mehralivand et al. führten eine Studie durch, in der 152 Patienten mit 274 nachgewiesenen Prostatakarzinomläsionen aus 5 Institutionen ausgewertet wurden. Neun verschiedene Reader bewerteten die mpMRT-Studien unter Verwendung von PIRADS Version 2.0 mit und ohne einem Künstlicher Intelligenz (AI)-basierten Detektionssystem. Wenn die Leser das AI-basierte System verwendeten, konnten sie nur die Läsionen akzeptieren oder ablehnen, die sich innerhalb der von der AI erzeugten Aufmerksamkeitsfelder befanden. Die Gesamtsensitivität für die Erkennung von Läsionen war für das AI-basierte System höher (57,4% vs. 53,6% p = 0,073) mit einer AUC von 77,5% für AI und 74,9% für alleinige mpMRT. Es gab eine moderate Interreader-Übereinstimmung zwischen AI und alleiniger mpMRT mit einer höheren Sensitivität für die Läsionserkennung in der Transitionszone für das AI-basierte System. Insgesamt deutete die Gruppe an, dass das AI-basierte System eine signifikante Verbesserung bei der Erkennung von Läsionen in der Transitionszone zeigte.

 

Nutzung und Ertrag der CT-Urographie: Werden die Leitlinien der American Urological Association für die Bildgebung von Patienten mit asymptomatischer Mikrohämaturie befolgt?

Skaggs, A. W., Loehfelm, T. W., Fananapazir, G., Dall’era, M., & Corwin, M. T. (2020).

Utilization and Yield of CT Urography: Are the American Urological Association Guidelines for Imaging Patients With Asymptomatic Microscopic Hematuria Being Followed?

American Journal of Roentgenology. doi:10.2214/ajr.20.22998

http://doi.org/10.2214/ajr.20.22998

Skagg et al. führten eine retrospektive Untersuchung von 419 Patienten mit asymptomatischer Mikrohämaturie durch. Patienten mit einer benignen Ätiologie der Hämaturie oder einen urologischen Malignoms in der Vorgeschichte wurden ausgeschlossen. Von den 419 Patienten wurden 200 ausgewählt, um die Eignung für die Durchführungen der CT Urographie (also ob die Patienten die prädefinierten Kriterien einer Mikrohämaturie erfüllen) zu untersuchen, was als eine Urinanalyse mit > 3 Rote Blutkörperchen (RBC) pro Hochleistungsfeld definiert wurde. Insgesamt wurden in diesem Kollektiv eine solide Nierenläsion und eine mögliche Blasenläsion identifiziert aber keine Fälle mit einer Läsion des oberen Harntraktes. Die Autoren fanden, dass etwa 29% der nach dem Zufallsprinzip ausgewählten 200 Patienten welche eine CT Urographie erhalten hatten, die prädefinierten AUA-Kriterien für die radiologische Abklärung nicht erfüllt hatten.

 

Vesical Imaging-Reporting And Data System (VI-RADS): Multi-institutionelle, Multi-Reader- und Inter-Observer-Übereinstimmungs-Studie

Ueno Y, Tamada T, Takeuchi M, et al.

Vesical Imaging-Reporting And Data System (VI-RADS): Multi-institutional multi-reader diagnostic accuracy and inter-observer agreement study [published online ahead of print, 2020 Jul 29].

AJR Am J Roentgenol. 2020;10.2214/AJR.20.23604. doi:10.2214/AJR.20.23604

https://doi.org/10.2214/AJR.20.23604

Diese Autoren führten eine retrospektive Studie mit 91 Patienten durch, die zum Ziel hatte, die Übereinstimmung zwischen mehreren Readern sowie die diagnostische Leistung des Vesical Imaging-Reporting And Data System (VI-RADS) für die Vorhersage des Vorliegens von muskelinvasivem Blasenkarzinom (MIBC) zu evaluieren. Bei VI-RADS handelt es sich um ein auf multiparametrischer MRT basierendem 5-Punkte-Scoring-System welches darauf abzielt, die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens von MIBC vorherzusagen, wobei ein Score von 4 und 5 auf das Vorliegen von MIBC hindeuten. Die Beurteilung hierfür ist relevant, da das Vorliegen einer Muskelinvasion letztendlich eine radikale Zystektomie des Patienten erfordert. In dieser Studie wurde der Status der Muskelinvasion des Tumors mit histologischen Schnitten von transurethraler Tumorresektion (sog. TURBT) oder der Zystektomie als Referenzstandard bestimmt und mit VI-RADS-Scores verglichen, die von 7 Radiologen mit unterschiedlicher Erfahrung unabhängig voneinander vergeben wurden. Unter den erfahrenen Untersuchern sowie zwischen erfahrenen und unerfahrenen Untersuchern gab es eine moderate bis deutliche Übereinstimmung. Die gepoolte AUC lag bei 0.88 und 0.84 für erfahrene und unerfahrene Reader. Sensitivität und Spezifität für Voraussage von Muskelinvasion bei einem Cut-off score von 4 (also VI-RADS scores 4 und 5) lagen eim 74,1% und 94,1% für erfahrene Reader gegenüber 63,9% und 86,4% für unerfahrene Reader.

 

Die Prävalenz von Prostatakarzinomen in PI-RADS Version 2.1 „atypischer Knoten“ der Transitionszone welche durch auffällige diffusionsgewichtete Bildgebung hochgestuft wurden: Korrelation mit der MR-gezielten TRUS-gesteuerten Biopsie.

Lim CS, Abreu-Gomez J, Carrion I, Schieda N.

Prevalence of prostate cancer in PI-RADS version 2.1 transition zone ‚atypical nodules‘ upgraded by abnormal diffusion weighted imaging: correlation with MRI-directed TRUS-guided targeted biopsy [published online ahead of print, 2020 Jul 29].

AJR Am J Roentgenol. 2020;10.2214/AJR.20.23932. doi:10.2214/AJR.20.23932

http://doi.org/10.2214/AJR.20.23932

Lim et al. führten eine retrospektive Analyse von 104 Männern durch, welche eine MR-gesteuerte Biopsie atypischer Knoten in der Transitionszone erhalten hatten. Insgesamt wurden 95 PI-RADS version 2.1-Kategorie 3 Läsionen analysiert, von welchen 40 „atypische Knoten“ waren, welche aufgrund der diffusionsgewichteten Bildgung (DWI) auf einen Score von 3 hochgestuft waren.
Für die Interreader-Übereinstimmung haben drei Radiologen alle Läsionen unabhängig voneinander nochmals nach PI-RADS version 2.1 beurteilt und ein Konsensus-Score wurde anschliessend für die weiteren Auswertungen herangezogen. Bei der Kategorisierung der einzelnen Läsionen reichte die Interreader-Übereinstimmung von leicht bis deutlich. Von den 40 basierend auf DWI hochgestuften Knoten wiesen nur 27,5% Prostatakrebs und 7,5% klinisch signifikanten Prostatakrebs auf, verglichen mit 43,6% und 20,0% Knoten, die mittels T2-gewichteter Bildgebung als PI-RADS Kategorie 3 eingestuft wurden. Die Autoren schliessen daraus, dass die Prävalenz von Prostatakarzinom in diesen DWI-hochgestuften „atypischen“ Knoten der Transitionszone tief ist (ca. 28% für alle Karzinome und 8% für klinisch-signifikante Karzinome) und somit tiefer liegt als bei denjenigen Knoten in der Transitionszone, welche basierend auf der T2-gewichteten Sequenz als PI-RADS 3 eingestuft werden. Diese Resultate validieren den Nutzen der kürzlich in der PI-RADS version 2.1 vorgeschlagenen DWI-Hochstufungsregeln für die Transitionszone.

 

Diagnostische Genauigkeit von 68Ga-PSMA PET/CT für die Ersterkennung bei Patienten mit Verdacht auf Prostatakrebs: Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse

Satapathy, S., Singh, H., Kumar, R., & Mittal, B. R. (2020).

Diagnostic accuracy of 68Ga-PSMA PET/CT for initial detection in patients with suspected prostate cancer: A systematic review and meta-analysis.

American Journal of Roentgenology. doi:10.2214/ajr.20.23912

https://doi.org/10.2214/ajr.20.23912

Die Autoren führten eine systematische Übersicht und Meta-Analyse zur Bewertung der Leistung des 68Ga-PSMA PET-CT durch. Sie schlossen 7 Studien mtit 389 Patienten in die Analyse ein. Die Resultate zeigten eine gepoolte Sensitivität, Spezifität, positiven Likelihood-Quotienten und negativen Likelihood-Quotienten von 0,97, 0,66, 2,86 bzw. 0,05. Sie zeigten, dass das 68Ga-PSMA PET-CT eine ausgezeichnete Sensitivität und einen hohen negativen Likelihood-Quotienten bei der Erstdiagnose von Prostatakrebs aufwies.

References
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