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IgG4-assoziierte Erkrankung des Abdomens und Beckens: atypische Befunde, Tücken und Imitationen.
Zheng Y, Elsayes KM, Waranch C, et al. IgG4-related disease in the abdomen and pelvis: atypical findings, pitfalls, and mimics. Abdom Radiol (NY). 2020;45(8):2485-2499. doi:10.1007/s00261-020-02526-2
https://link.springer.com/article/10.1007/s00261-020-02526-2
Schlüsselwörter: Diagnostisches Vorgehen, IgG4, Autoimmunpankreatitis
Zheng et al. präsentieren einen Übersichtsartikel über die Bildgebung von IgG4-assoziierten Erkrankungen. Radiologen spielen eine zentrale Rolle bei der Diagnose von IgG4-assoziierten Erkrankungen und dieser Artikel setzt sich mit den erwarteten Bildgebungsmerkmalen von IgG4-assoziierter Autoimmunpankreatitis, sklerosierender Cholangitis, Nierenerkrankungen und retroperitonealer Fibrose auseinander. Darüber hinaus beschreibt der Artikel weniger häufige Beteiligungen wie die der Leber, des Blinddarms und der Prostata. Der Artikel beschreibt dann die Behandlung von IgG4-assoziierten Erkrankungen mit einer Kombination aus Glukokortikoiden und Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Methotrexat, womit eine Remissionsrate von bis zu 98% erreicht wird, jedoch auch eine Rückfallrate von 23%.
Bildgebung des akuten Abdomens bei Krebspatienten
Morani AC, Hanafy AK, Marcal LP, et al. Imaging of acute abdomen in cancer patients. Abdom Radiol (NY). 2020;45(8):2287-2304. doi:10.1007/s00261-019-02332-5
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00261-019-02332-5.pdf
Schlüsselwörter: Diagnotisches Vorgehen, Akutes Abdomen, Onkologie
In diesem Übersichtartikel diskutieren Morani et al. das Vorkommen von akutem Abdomen bei Krebspatienten. Der Artikel vermerkt, dass Schmerzen in dieser Patientengruppe auf die Krebserkrankung selbst zurückzuführen sind und zweitrangig auf die Krebstherapie und/ oder möglicherweise auf Standardpathologien, die ein akutes Abdomen in der ansonsten gesunden Bevölkerung verursachen. Die häufigsten Fälle von akutem Abdomen bei Krebspatienten beziehen sich auf das Magen-Darm-System, wobei einige der Hauptpathologien Darmverschluss, Perforation, Ischämie und Entzündungsprozesse umfassen. Akute Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Gallen-, Urogenitalpathologien und vaskuläre Ursachen werden ebenfalls behandelt. Der Artikel befasst sich mit gängigen Bildgebungsmustern häufiger Pathologien, die bei dieser Patientengruppe zu einem akuten Abdomen führen, und bezieht sich dabei vor allem auf kontrastmittelgestützte CT-Untersuchungen von Bauch und Becken. Es wird auch erwähnt, dass ein akutes Abdomen das erste Symptom einer Krebserkrankung sein kann. Außerdem geht man davon aus, dass durch die verlängerte Lebenszeit von Krebspatienten aufgrund von Fortschritten in der Behandlung, die Anzahl der onkologisch assoziierten Fälle von akutem Abdomen weiter zunehmen wird.
Kontrastmittelgestützte CT für die Diagnose der akuten mesenterialen Ischämie
Garzelli L, Nuzzo A, Copin P, et al. Contrast-Enhanced CT for the Diagnosis of Acute Mesenteric Ischemia. AJR Am J Roentgenol. 2020;215(1):29-38. doi:10.2214/AJR.19.22625
https://www.ajronline.org/doi/abs/10.2214/AJR.19.22625
Schlüsselwörter: Diagnotisches Vorgehen, Akutes Abdomen, Mesenterialischämie
Dieser institutionenübergreifende Artikel gibt einen Überblick über die diagnostische und prognostische Rolle der CT bei der Behandlung der akuten mesenterialen Ischämie (AMI). Der Artikel beschreibt die Pathophysiologie, Ätiologien mit den damit verbundenen CT-Erscheinungen und die klinische Präsentation der AMI. Die Notwendigkeit einer dringenden Intervention wird diskutiert, da die akute mesenteriale Ischämie unbehandelt eine Mortalität von nahezu 100% aufweist, wobei die unbehandelte Mortalitätsrate von 12% innerhalb der ersten 12 Stunden der Symptome auf 98% nach 48 Stunden dramatisch ansteigt. Die kontrastmittelgestützte CT ist mit einer Spezifität von über 90% die zuverlässigste Technik zur Diagnose der AMI. Die CT ist dabei auch bei der Ableitung alternativer Diagnosen bei Patienten mit anfänglichem Verdacht auf AMI von Vorteil. Der Artikel erörtert das optimale CT-Protokoll, das native, arterielle und portalvenöse Phasen umfasst. Die bildgebenden Befunde der AMI werden dann detailliert dargestellt, einschließlich der Darmwandausdünnung oder -verdickung, das Muster der muralen Kontrastmittelanreicherung, die verminderte Anreicherung in den Post-KM-Phasen und die Darmdilatation. Die späte AMI mit irreversibler transmuraler Nekrose unterscheidet sich von der frühen AMI mit reversiblen Läsionen durch das Vorliegen einer der folgenden Merkmale: Organversagen, erhöhte Serumlaktatkonzentration und eine im CT nachgewiesene Darmnekrose. Der Artikel schließt mit der Vorstellung von Behandlungsmöglichkeiten ab, einschließlich endovaskulärer oder chirurgischer Verfahren, und befasst sich mit der Diskussion, welche Rolle die CT bei der Entscheidung über die Notwendigkeit einer Revaskularisierung oder Darmresektion spielt.
Genauigkeit der Magnetresonanztomographie bei der Vorhersage der Invasion der Linea dentata bei tiefem Rektumkarzinom
Tatsumoto S, Itoh T, Takahama J, et al. Accuracy of magnetic resonance imaging in predicting dentate line invasion in low rectal cancer. Jpn J Radiol. 2020;38(6):539-546. doi:10.1007/s11604-020-00933-5
https://link.springer.com/article/10.1007/s11604-020-00933-5
Schlüsselwörter: MRT, Diagnostisches Vorgehen, Rektumkarzinom
Diese retrospektive Studie untersucht die Genauigkeit der MRT bei der Vorhersage der Invasion der Linea dentata bei Patienten mit tiefem Rektumkarzinom. Der Artikel beschreibt die Linea dentata als wichtigen Orientierungspunkt für die Operationsplanung, wobei deren Überschreitung oft als entscheidender Faktor dafür dient, ob sich der Patient einer sphinktererhaltenden Operation oder einer abdominoperinealen Resektion unterzieht. Zwei Radiologen untersuchten unabhängig voneinander 54 Patienten mit primärem, tiefem Rektumkarzinom und identifizierten bei 94% bzw. 91% der Patienten die Invasion der Dentallinie korrekt. Der Artikel erwähnt, dass der radiologisch gemessene Abstand zwischen dem Tumor und der im MRT definierten Dentallinie 4,9 mm kürzer war als der histologisch bestimmte Abstand – eine Diskrepanz – die möglicherweise auf Schwierigkeiten bei der Interpretation der Übergangszone oder die peritumorale Entzündung zurückzuführen ist.
Dünndarm-Neoplasien: Eine bildgestützte Übersicht
Jasti R, Carucci LR. Small Bowel Neoplasms: A Pictorial Review. Radiographics. 2020;40(4):1020-1038. doi:10.1148/rg.2020200011
https://pubs.rsna.org/doi/10.1148/rg.2020200011
Schlüsselwörter: Diagnostisches Vorgehen, Übersichtsartikel, Dünndarm
Dieser Übersichtsartikel gibt einen Überblick über benigne und maligne Dünndarmneoplasien. Der Artikel beginnt mit der Epidemiologie von Dünndarmneoplasien, die selten und für 0,5% aller Krebserkrankungen in den Vereinigten Staaten verantwortlich sind. Die Inzidenz von Dünndarmneoplasien ist jedoch ansteigend, möglicherweise aufgrund der vermehrten Erkennung dieser Tumore durch eine zunehmende Zahl von Schnittsbild-Studien, die ursprünglich für andere Indikationen durchgeführt wurden. Der Artikel erörtert die Entwicklung der Dünndarmbildgebung von Durchleuchtungsuntersuchungen bis zur
Schnittbildgebung, einschließlich CT- und MR-Enterographie. Abgesehen von Polyposis-Syndromen, sind gutartige Dünndarmtumoren in der Regel solitär und umfassen Adenome, Hamartome, Lipome, Leiomyome und gutartige gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Zu den malignen Neoplasien gehören maligne GIST, Adenokarzinome, Karzinoide, Lymphome, Sarkome und Metastasen.
Überprüfung der Kategorie N im aktualisierten TNM-Staging- System von Gastrointestinalen Tumoren
Pedersen CK, Babu AS. Understanding the Lymphatics: Review of the N Category in theUpdated TNM Staging of Cancers of the Digestive System. AJR Am J Roentgenol. 2020;215(1):58-68. doi:10.2214/AJR.19.22636
https://www-ajronline-org/doi/abs/10.2214/AJR.19.22636
Schlüsselwörter: Übersichtsartikel, Staging, Onkologie
Dieser Artikel gibt einen umfassenden Bericht über die Änderungen in der neu aktualisierten 8. Ausgabe der AJCC TNM-Klassifikation für abdominelle Krebserkrankungen, einschließlich des Verdauungstraktes von der Speiseröhre bis zum Analkanal, des hepatobiliären Systems, der Nieren und der Nebennieren. Nachweis von Lymphknoteninfiltration kann eine Herausforderung darstellen, und dieser Artikel erläutert häufige Lymphdrainage-Wege und Lymphknotencharakteristika, um ein akkurates Staging, Prognose und Management zu gewährleisten. Wenn Lymphknotenmetastasen vorhanden sind, ist es wichtig zu beachten, ob regionale oder überregionale Knoten betroffen sind. Dieser Artikel grenzt die verschiedenen Lymphknotenmerkmale für Krebserkrankungen entlang des Verdauungs- und hepatobiliären Trakts voneinander ab.
Ein Radiomics basiertes Modell zur Vorhersage von Lymphknotenmetastasen bei Magenkrebs
Gao X, Ma T, Cui J, et al. A radiomics-based model for prediction of lymph node metastasis in gastric cancer. Eur J Radiol. 2020;129:109069. doi:10.1016/j.ejrad.2020.109069
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0720048X20302588
Schlüsselwörter: Radiomics, Magenkarzinom, CT
Diese retrospektive Studie stellt Radiomics als Methode zur Gewinnung quantitativer Daten aus medizinischen Bildgebungsmaterialien vor, mit dem Ziel der Charakterisierung von z.B. zellulären Merkmalen oder der Genexpression. Dieser Artikel verwendet Radiomics bei Magenkarzinom, um das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen mittels kontrastmittelverstärkter CT vorherzusagen. Die Studie untersuchte 768 Patienten, die einer radikalen Gastrektomie unterzogen wurden und verwendete dabei Variablen wie Alter, Geschlecht, Lage des Tumors (Fundus, Corpus, Antrum), T- und N-Stadium, CEA- und CA 19-9-Levels. Anhand dieser Daten schufen die Autoren ein Modell zur Vorhersage der Lymphknotenmetastasierung. Die Autoren zeigten, dass nach histologischer Überprüfung die Radiomics-Daten die Lymphknotenmetastasierung im Vergleich zu alleiniger CT- Bildgebung besser vorhersagen können.
Ösophagusvarizenblutung: die Rolle von Multi-Detektor Computertomographie (MDCT)-Merkmalen bei der Vorhersage des Varizenvorkommens und des Blutungsrisikos
Salahshour F, Mehrabinejad MM, Rashidi Shahpasandi MH, et al. Esophageal variceal hemorrhage: the role of MDCT characteristics in predicting the presence of varices and bleeding risk. Abdom Radiol (NY). 2020;45(8):2305-2314. doi:10.1007/s00261-020-02585-5
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00261-020-02585-5.pdf
Schlüsselwörter: Zirrhose, CT, Varizen
Diese retrospektive Studie untersuchte die Wirksamkeit der CT bei der Identifizierung und Vorhersage des Vorhandenseins von Ösophagusvarizen im Vergleich zur Endoskopie. Der Artikel diskutierte die Epidemiologie der Varizen und ihre zunehmende Prävalenz aufgrund der zunehmenden Inzidenz von Leberzirrhose. Bei einer Population von 124 Patienten mit Zirrhose unterschiedlicher Ätiologie, die sich einer CT und einer Endoskopie unterzogen, hatte die CT eine Sensitivität von 63% und eine Spezifität von 82% beim Nachweis von Hochrisikovarizen, die in der Endoskopie detektiert wurden. Die Datenanalyse zeigte statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Endoskopie-bestätigten Varizen und koronaren, kurzen gastralen und paraösophagealen Kollateralen. Bemerkenswerte Variablen, die nicht mit dem Vorhandensein von Varizen assoziiert waren, umfassten paraumbilikale und splenorenale Kollateralen, Splenomegalie und VCI-Durchmesser. Eine relativ kleine Stichprobengröße limitierte diese Studie.
Multi-Detektor Computertomographie (MDCT) bei vermuteter Kolondivertikulitis: Prävalenz und diagnostische Genauigkeit für Divertikulitis und alternative Diagnosen
Weinrich JM, Bannas P, Avanesov M, et al. MDCT in the Setting of Suspected Colonic Diverticulitis: Prevalence and Diagnostic Yield for Diverticulitis and Alternative Diagnoses. AJR Am J Roentgenol. 2020;215(1):39-49. doi:10.2214/AJR.19.21852
https://www.ajronline.org/doi/abs/10.2214/AJR.19.21852
Schlüsselwörter: Retrospektive Studie, Divertikulitis, Originalstudien
Diese retrospektive Studie zielt auf eine ausführliche Statistik zur Kolondivertikulitis ab. Die Autoren betrachteten 1069 CT-Scans bei Patienten mit Verdacht auf Divertikulitis und stellten bei 52,5% (561/1069) der Kohorte die Diagnose Divertikulitis, wobei 39,9% (427/1069) alternative Diagnosen und 7,6% (81/1069) letztendlich keine endgültige Diagnose erhielten. Die häufigsten Alternativdiagnosen waren Appendizitis,
infektiöse Kolitis, infektiöse Gastroenteritis, Urolithiasis und Pyelonephritis. Die Autoren stratifizierten positive Fälle von Divertikulitis nach Alter, Geschlecht und Aufnahmestatus. Zusätzlich bewerteten die Autoren die Genauigkeit der CT bei der Diagnose der Kolondivertikulitis. Von den 561 Patienten mit Divertikulitis, die durch eine Koloskopie oder Operation festgestellt wurde, konnten 556 im CT, mit einer Sensitivität von 99,1%, entdeckt werden. Das CT schloss eine akute Divertikulitis bei 507 von 508 Patienten mit einer Spezifität von 99,8% korrekt aus. Der Artikel schloss mit der Feststellung ab, dass sich nur etwa die Hälfte der Patienten mit Verdacht auf Divertikulitis als erkrankt erwies, was wiederum die Berücksichtigung alternativer Diagnosen betont.
Bildgebung von Raumforderungen in der Bauchwand, raumfordernden Läsionen und diffusen Prozessen
Ballard DH, Mazaheri P, Oppenheimer DC, et al. Imaging of Abdominal Wall Masses, Masslike Lesions, and Diffuse Processes. Radiographics. 2020;40(3):684-706.
https://pubs.rsna.org/doi/pdf/10.1148/rg.2020190170
Schlüsselwörter: Diagnostisches Vorgehen, Weichteilmassen, Bauchwand
Dieser Artikel stellt einen diagnostischen algorithmischen Ansatz für Raumforderungen in der Bauchwand vor. Der Artikel schlägt vor, dass der erste Schritt bei der Beurteilung einer Raumforderung darin besteht, sicherzustellen, dass es sich nicht um einen Prozess wie einen Leistenbruch handelt. Nachdem die Läsion als eine diskrete Masse bestimmt wurde, besteht der nächste Schritt im Algorithmus darin, festzustellen, ob es sich um eine einzelne oder mehrere Läsionen handelt. Als nächstes charakterisiert man die Zusammensetzung als Fett, Flüssigkeit, oder solide. Nachdem diese drei Schritte abgeschlossen sind, kann die klinische Anamnese helfen, die Differentialdiagnosen zu verringern. Fetthaltige Läsionen sind primär benigne Lipome mit weniger häufigen Erscheinungen wie Liposarkom, Hämangiome und arteriovenöse Missbildungen. Flüssigkeitsgefüllte Läsionen lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: Hämatome, postoperative Flüssigkeitsansammlungen und zystische Massen bei Patienten ohne Vorgeschichte einer Operation. Diese können durch die Lage, Abbildungsmerkmale und klinische Vorgeschichte voneinander differenziert werden. Zu den zystischen Läsionen ohne Vorgeschichte einer Operation gehören epidermale Zysten und Myxome. Solide Läsionen haben eine breite Differentialdiagnose, welche mit der relevanten Krankengeschichte abgestimmt werden sollte. Metastasierung sollte bei Patienten mit einer bekannten Tumorerkrankung in Betracht gezogen werden.
References